ie 1959 bezogene Kaserne Gellendorf hatte nach der Auflösung des Logistikregiments 11, des Nachschubbataillons 110 und des Instandsetzungsbataillons 120 ihre Funktion verloren. Im Rahmen der Konversion entstand daraus die "Gartenstadt Gellendorf" als neues Wohngebiet. Der T-Bereich bietet Infrastruktur für Gewerbebetriebe. Neben Grundstücken für Einfamilienhäuser werden auch "Singlewohnungen" in den ehemaligen Kasernenblöcken angeboten.
Klaus Wamelink machte 2009 einen Rundgang durch den ehemaligen Kasernenkomplex.
Im Dezember 2009 besuchte der Traditionsverein das am Anfang der Neuentwicklung stehende Areal im Rahmen desTraditionstages.
Die Belegung der Kaserne Gellendorf durch Logistikeinheiten nach 1996
MV Zapfenstreich - Konversion Kasernen
In der Damloup-Kaserne war bis 1994 u.a. das Verteidigungskreiskommando 333 stationiert. Der Stab existierte von 1958 bis 1994. Es war als territorialer Führungsstab für den Kreis Steinfurt zuständig. Darüber berichtet Dieter Meiss ab Seite 11 in "40 Jahre Standort Rheine".
VKK 333
Der Verantwortungsbereich des VKK 333 als Teil der territorialen Kommandostruktur im ehemaligen Wehrbereich III Nordrhein-Westfalen in....
Territoriale Gliederung im Münsterland vor 1994
Heute gibt es für ganz NRW nur noch einen aktiven Führungsstab für territoriale Aufgaben, das Landeskommando NW in Düsseldorf. Bei den Kreisverwaltungen, kreisfreien Städten und Bezirksregierungen gibt es als lokale und regionale Führungszellen noch Verbindungskommandos, die mit Reservisten besetzt sind und im Bedarfsfall (z.B. Katastrophenlagen) aktiviert werden können.
Die Theodor-Blank-Kaserne in Bentlage, benannt nach dem ersten Verteidigungsminister, spielte eine doppelte
Rolle in der Standortgeschichte. Auf dem Areal einess Wehrmachtsflugplatzes wurde bis 1960 eine Basis für einen Heeresfliegerverband des I. Deutschen Korps eingerichtet und 1961 mit dem Heeresfliegerbataillon 100 belegt.
Außerdem entstand im Westen der Kaserne ein großer Technischer Bereich mit großen Schleppdachhallen für den umfangreichen Fahrzeugpark eines Transportbataillons, das seit 1960 hier beheimatet war und nach einer Umbennung mit der Nr. 170 zu einem festen Bestandteil der Logistik im norddeutschen Raum wurde. Ab 1971 wurde das Heeresfliegerbataillon zum mittleren Transporthubschrauberregiment 15 ausgeweitet und die Infrastruktur für die Aufnahme des mittleren Transporthubschraubers CH 53 G angepasst.
An der Peripherie des Kasernenbereichs Bentlage entstand ab 1962 die Infrastruktur für eine niederländische Flugabwehrraketeneinheit mit dem Waffensystem "NIKE" in drei Liegenschaften. Im Unterkunftsbereich vor den Toren der Kaserne auf der anderen Seite der Bahnstrecke Bentheim-Rheine waren bis 1974 neben niederländischen Luftwaffensoldaten auch Angehörige eines US-Detachments untergebracht, die zur US-Kontrolle der nuklearen Gefechtsköpfe abgestellt waren. Die Staffel mit der Bezeichnung 223 Squadron (KLu) wurde 1984 aufgelöst.
Mit Auflösung der Logistikeinheiten in Gellendorf 2003 und dem Auslaufen des Luftwaffenbetriebs bis 2006
in der General-Wever-Kaserne und auf dem Fliegerhorst Dreierwalde blieben die Heeresflieger als einziger Verband in Rheine erhalten. Das Transportbataillon 170 war schon nach 1994 schrittweise teilaktiv gestellt und dann in eine nicht aktive Einheit umgewandelt worden. Die Entscheidung von 2011, das Heeresfliegerregiment aufzulösen und an den Standorten Laupheim und Holzdorf als Hubschraubererregiment 64 der Luftwaffe neu zu formieren, stieß in der Bevölkerung und in der Garnison auf großes Unverständnis und wurde allgemein als wenig sachgerecht kritisiert, war doch die Infrastruktur in den Vorjahren noch modernisiert worden. Das BMVg blieb hart und bis Juni 2013 wurde das Hubschrauberregiment aufgelöst. Bis zur endgültigen Aufgabe des Heeresfliegerflugplatzes 2017 sorgte das in Diepholz beheimatete Luftwaffeninstandsetzungszentrum 21 für einen technischen Restflugbetrieb, um die Materialerhaltung der CH 53 G sicherzustellen.
Nach der Verschlechterung der sicherheitspolitischen Lage in Europa und dem NATO-Gipfel von Wales 2014 häuften sich Informationen, dass im Rahmen der Trendwenden zur Stärkung der Bundeswehr eine Weiternutzung der Theodor-Blank-Kaserne zu erwarten sei. Die Liegenschaft blieb in der Verantwortung der Bundeswehr und die ehemaligen Abstellflächen des Transportbataillons 170 wurden vom Bundeswehrfuhrparkservice genutzt, der dort gebrauchte Fahrschulfahrzeuge zum Weiterverkauf parkte. Ende 2018 kam dann von den lokalen Bundespolitikern die Mitteilung, dass künftig Sanitätseinheiten nach Bentlage kommen werden. Weitere Stationierungsentscheidungen werden erwartet.
Ein weiterer Kasernenkomplex wurde für das ab 1961 auf dem Fliegerhorst Hopsten-Dreierwalde entstehende Jagdbombergeschwader 36 errichtet. Die Unterkunft musste nach den damaligen NATO-Vorgaben zur Auflockerung der Infrastruktur ca. 16 km von der Basis entfernt liegen. Die nach dem Luftwaffengeneral der Wehrmacht General Wever benannte Kaserne in der Schorlemer Straße diente der Unterbringung und zum Teil auch administrativen Zwecken und besaß auch einen kleinen technischen Bereich, da viele Fahrzeuge wegen der weiträumigen Dislozierung erforderlich waren. Ähnlich wie in Gellendorf ist die 2006 geschlossene General-Wever-Kaserne im Rahmen eines Konversionsprojekts zur Umwandlung in eine Siedlungsfläche (Eschendorfer Aue) vorgesehen.
1974 wurde in Rheine-Kanalhafen eine Depotanlage zur Lagerung von Material bezogen, das ursprünglich in Greven untergebracht war. Das Materialdepot Rheine gehörte nicht zum Nachsubkommando 1 in Gellendorf sondern unterstand dem Versorgungskommando 800 in Lingen und war somit ein Teil des Territorialheeres. Das Territorialheer trug die nationale Verantwortung für die rückwärtige Versorgung der deutschen Truppen. Vier Versorgungskommandos betrieben bis zu einer grundlegenden Neugliederung zahlreiche Versorgungseinrichtungen im westlichen Teil der Bundesrepublik und auch in den Nachbarländern. Die Masse der Objekte waren Depots zur Lagerung von Mengenverbrauchsgütern (Munition, Betriebsstoff) und Material. Dazu gehörte auch ein System von Pipelines und Tanklagern. Die Depots des Versorgungskommandos lagen entlang der deutsch-niederländischen Grenze von Weener an der Emsmündung bis in den Raum Mönchengladbach. Das Materialdepot in Kanalhafen stand in enger Verbindung zu dem Gerätehauptdepot Ochtrup, war aber lange selbstständig. Heute untersteht es als Materiallager Rheine dem Bereich ortsfeste logistische Einrichtungen des Logistikzentrums Bundeswehr in Wilhelmshaven. Das Lager ist mit mehreren anderen Einrichtungen zum Materialdepot Nord Wilhelmshaven zusammengefasst und zur Zeit die einzige aktive militärische Einheit in Rheine. Die Mehrheit des Personals bestand und besteht aus zivilen Mitarbeitern mit einer kleinen militärischen Führungszelle. Neben Hallen und Freiflächen bgibt es aus der Zeit des Kalten Krieges auch oberirdische verbunkerte Schutzbauten für besonders sensible Nachschubgüter. Es besteht auch ein Gleisanschluss, der neben der depotspezifischen Transportlogistik in den 90er Jahren auch zur Verladung von Einsatzkontigenten aus Rheine für den Balkan genutzt wurde.
Eine musikalische Erinnerung an den Standort..